Hanghuhn Crawler IG
An einem wunderschönen sonnigen Morgen im frühen Sommer, der Tau lag noch auf den Blättern und die Luft war gefüllt mit dem Duft des feuchten Bodens, sind wir mit unseren Kleinen in den Wald gegangen. Die Kleinen waren so wild darauf uns zu zeigen wie toll sich ihre Reifen in die Felswände krallen und welche schier unüberwindbaren Hindernisse sie bezwingen können.
Während wir die kleinen Racker zu immer waghalsigeren Manövern motivierten, bemerkten wir an einem der Hänge ein seltsames Lebewesen. Bis zu diesem Zeitpunkt kannten wir die Lebensform nur aus Geschichten die unsere Eltern uns in frühster Jugend erzählt hatten und wir uns immer, mit einem breiten Lachen im Gesicht dachten, ihr denkt wohl ich glaube noch an den Weihnachtsmann. Doch da rannte es vor uns her, das Hanghuhn. Vollkommen fasziniert blickten wir dem skurrilen Treiben zu und merkten nicht, dass eines unserer Fahrzeug schnurstracks in Richtung Hanghuhn fuhr. Von dem seltsamen Geräusch hinter sich wohl vollkommen verwirrt, drehte sich das Hanghuhn um und verlor durch das viel zu kurze Bein das Gleichgewicht und stürzte seitwärts den Hang herab in die Tiefe.
Sofort krabbelten wir den Hang herab um die, doch seltsame Lebensform, in Augenschein zu nehmen und notfalls helfen zu können. Das arme Tier lag etwas verstört an einer kleinen Tanne, zitterte im Gefieder und schaute uns verängstigt an. Es hatte sich unglücklich in einigen Zweigen verfangen und konnte sich wohl selbst nicht befreien. Während einer es von vorne ablenkte befreite ein anderer das Bein. Das Hanghuhn ergriff sofort die Flucht, die anatomischen Gegebenheiten liessen es aber immer wieder zu Boden stürzen. Einer von uns, ein wahrhaft erfahrener Mensch in der Natur, schnappte sich das vollkommen verstörte Hanghuhn und brachte es zurück an den Hang, von dem es durch uns gestürzt war.
Das Hanghuhn rannte in seinem natürlichen Habitat sofort quer zum Hang weg, ohne sich auch nur einmal umzuschauen. Naja, wäre es dann doch wahrscheinlich wieder in die Tiefe gestürzt. Wir fuhren mit unseren Rackern noch eine ganze Weile herum und unterhielten uns über dieses seltsame Tier.
Noch immer, wenn wir in dieser Gegend fahren, sehen wir dieses Hanghuhn welches ein paar forsche Runden um den Hang dreht und uns bergüßt und freundlich angaggert. Wir beschlossen das dieses vielleicht letzte lebende Exemplar der Hanghühner geschützt werden sollte. Und so entstand unser seltsame Gemeinschaft...
Einer aus der Runde meinte noch der lateinische Name sei "gallus gallus conatus", aber ob das ganze dann nicht nur Jägerlatein war?
Aber eigentlich ist das auch egal, solange man etwas Fantasie in sich behält.